Sandsteintour Stille Gründe Wehlen Rathen Oktober 2022

Sandsteintour: Stille Gründe Wehlen Rathen-Schwedenlöcher-Bastei-Oktober 2022

Wetter: vormittags starker Regen, ab Mittag Auflockerungen und Schauer

Streckenlänge: App Komoot 10km , tatsächlich zurückgelegt 11km (Aussichten, Wege suchen)

Zeit: App Komoot 4h, benötigt haben wir 5h (incl. Rast, Aussichten, Bilder, Wege suchen)

Wege: erfordern Trittsicherheit + entsprechendes Schuhwerk

Höhenmeter: ca. 580m Bergauf und wieder runter, ständiges Auf und Ab

Kartenmaterial: vordere Sächs. Schweiz Sachsen Kartographie 1:15000, Böhm Wanderkarte Die Bastei 1:10000, zur Standortbestimmung an unübersichtlichen Stellen Komoot Wanderapp

Bastei Amselsee Rathen Wehlen Schwedenlöcher Elbtal sächsische Schweiz Elbsandsteingebirge

Der Wetterbericht für den heutigen Sandsteintouren-Tag sieht leider nicht so gut aus und so starten wir am großen Basteiparkplatz mit unseren Regenklamotten sogleich auf dem Gansweg (blauer Strich) in Richtung Schwedenlöcher. Es schüttet schon ordentlich...nicht viel los. Leider verlieren die Schwedenlöcher durch ihren "Betonausbau" für den Massentourismus immer mehr an Scharm. Schnell sind wir im Amselgrund angekommen und halten uns rechts auf dem Malerweg (grüner Strich) in Richtung Amselsee. Die nächste Brücke nutzend wandern wir auf der linken Seite des See´s bis zur Staumauer um auf dieser die Talseite wieder zu wechseln.

Vorbei an den Schaukästen der Bergwacht nutzen wir an der Kreuzung zur Felsenbühne den Aufstieg zur Bastei (grüner Strich). Über mehrere Stufen und Kehren vorbei an der Burg Neurathen erreichen wir die Basteibrücke. Trotz des schlechten Wetters sind etliche "Selbstfotograhpen" damit beschäftigt sich in Szene zu setzten. Einige bringen wir augenscheinlich kurz aus dem Konzept indem wir uns mit forschem Schritt den Weg durch die Pfützen stapfend "frei kämpen".  Schnell zwischen Hotel und Restaurant durch, biegen wir am Kiosk in Richtung Steinerner Tisch ab. Doch nur wenige Meter später gleich wieder links die "Plattenstrasse" zur Müllabfuhr nutzend, geht es diese kurz zurück in Richtung Restaurant. Der Pfad (als Kletterzustieg gekennzeichnet) welcher dann rechts in Richtung Tal abzweigt dürfen wir nicht verpassen. Durch eine Felsengasse steigen wir auf den Absatz zum Wartturm (Kletterfelsen, Felssturz 2000) ab. Die Pfade sind zum Teil recht schmal und ein gewisser Orientierungssinn ist gefordert. Die Wanderapp Komoot hilft hier leider nur bedingt weiter, nicht alle Wege sind darin verzeichnet! Ein kurzer Stiegenteil mit einigen Eisenklammern bringt uns in den Hirschgrund. Dieser Teil wird auch als Zustieg zur Rahm-Hanke genutzt. Unten im Hirschgrund angelangt geht es nun links noch einige Meter Bergab bis zum Haldenweg welchem wir in westliche Richtung folgen.

Und zwar genau bis uns nun rechter Hand der nächste "Stille Grund" den Weg wieder hinauf weist. Mit einem grünen Dreieck markiert steigen wir jetzt den Griesgrund hinauf. Urige Natur, schmaler Pfad und beeindruckende Flora....ein Erlebnis. Etwas Krexelei ist gefordert, auch eine Eisenklammer schon etwas ins Alter gekommen hilft, um den Grund bis hinauf zum Fremdenweg (grüner Strich / roter Punkt) zu bewältigen. Auf diesem links haltend können wir am Steinernen Tisch kurz durchschnaufen um dem Schwarzbergweg (Malerweg) in Richtung Wehlen einzuschlagen. Auch hier deutlich sichtbar die Waldbrandschäden vom Sommer....und es regnet noch immer. Erreichen wir eine Kreuzung mit 4 Wegen nutzen wir den einen (links abbiegend), der uns auffordert über das Holzgeländer zu steigen. Das grüne Bergpfadzeichen zeigt uns dann auch an: wir befinden uns auf dem "Stille Gründe" Steig. Eine ganze Weile geht es recht eben auf ziemlich breitem Weg bequem voran bis wir an der Abbruchkante oberhalb der Weisen Brüche ankommen. Einige Meter über der Elbe machen wir jetzt Mittagsrast, tut sich doch gerad ein kurzes "Wolkenloch" über uns auf. Tolle Aussichten in und über das Elbtal werden hier geboten, doch Vorsicht! Der Abgrund der Weißen Brüche ist allgegenwärtig.

Diese kleine "Trockenzeit" optimal genutzt geht es nun unterstützt durch kleine Passagen mit Steighilfen und natürliche Tritte zügig hinunter ins nächste Tal. Im Tümpelgrund angelangt zeigt uns auf der linken Seite ein Schild der Nationalparkverwaltung an dass dieses Tal nur im Zeitraum zwischen 15.08. und 15.01. eines jeden Jahres begangen werden darf. Begeben wir uns nun in diese Sackgasse zur Otto Beyer Schlucht. Deises mystisch wirkende Tal verengt sich im Verlauf immer mehr bis es zwischen 2 Felsen so eng wird, dass der Durchstieg gar nicht so einfach ist. Dazu trägt der fast immer nasse Boden genau so bei, wie das Fehlen jeglicher Spreizhölzer die hier früher den Durchstieg erleichterten. Man sollte sich dennoch genügend Zeit lassen um hier "durchzuklettern", denn einige alte Innschriften sowie gigantische Strudellöcher sind zu bestaunen. Dahinter offnet sich die Schlucht etwas. Hier befindet sich ein Klettergipfel dem es zu verdanken ist, dass diese Schlucht nicht komplett gesperrt wurde. Der Aufstieg zum Fremdenweg bleibt uns dennoch verwehrt, also zurück durch die Otto Beyer Schlucht und dem Bergpfad (grünes Dreieck) links bis zum Griesgrund folgend geht es den schon bekannten Weg zurück zum Haldenweg bis hin zum Hirschgrund.

So stehen wir an der Stelle die uns heute schon ein mal aus dem Tal herausgeführt hat und es wird klar, wir müssen auch diesen letzten Anstieg noch bewältigen. Noch ein mal gilt es in einem knackigem Aufstieg die fehlenden Höhenmeter bis zum Parkplatz an der Bastei zurückzulegen. Die Felsmurmelkletterei endet in einem kleinen Trichter unter dem schon bekannten Fremdenweg und die letzten fehlenden Meter kämpfen wir uns den Kletterzustieg noch hinauf um dann direkt den nur noch kutzen Weg in östliche Richtung bis zum Ausgangspunkt von heute Morgen abzuwandern.

Eine Tour der krassen Gegensätze geht zu Ende. Touristenmassen und Einsamkeit liegen hier so dicht nebeneinander. Auch bei Regen ein absolutes Erlebnis und klare Empfehlung. Trittsicherheit ist Grundvorraussetzung und es kommen einige Höhenmeter dazu.

Share by: